Louis´ Philosophie

19 03 2010

Langsam aber sicher wird es spannend in den europäischen Bewerben, und bei so manchem Klub beginnt bereits die Planung für die nächste Saison. Am gestrigen Abend erwischte es in der Europa League mit Juventus Turin, Werder Bremen oder Panathinaikos Athen wieder einige Mannschaften, die es eigentlich gewohnt sind, bis weit in den Frühling international vertreten zu sein. Doch was man jetzt von so manchen Vereinsbossen hört, verwundert doch ein wenig.

Roman Abramowitsch will nach dem neuerlichen Aus seines FC Chelsea wieder einmal 110 Mio. € in neue Spieler investieren. Real Madrid und Barcelona wollen die beiden Davids von Valencia holen: Real will Villa, Barca ist an Silva interessiert. In Zeiten, in denen die Wirtschaftskrise immer noch ihre Kreise zieht und, glaubt man der Expertenmeinung, nun auch den Fussball erreicht haben soll, ist es verwunderlich, dass bei den europäischen Top-Klubs  kein Umdenken stattfindet. Zu viele positive Beispiele für gute Jugendarbeit gibt es in den letzten Jahren, als dass man nicht davon übereugt sein sollte. Auch wenn Vereinswechsel von Jugendspielern, die bedenklich nahe an der Grenze zum Menschenhandel stattfinden, natürlich zu verurteilen sind, so haben doch einige Vereine gezeigt, dass das frühe Kaufen und das Verfeinern des Spielers sehr wohl gewinnbringend sind. Beispiele? Barcelona holte den derzeit wohl besten Spieler der Welt, Lionel Messi, als 13-jährigen Knirps, Arsenal investierte im Jahr 2003 3,2 Mio € in den 16-jährigen Fabregas. Sein aktueller Martkwert wird auf 50 Mio. € geschätzt.

Bestes Beispiel ist derzeit aber der FC Bayern unter Louis van Gaal. Innerhalb von neun Monaten integrierte er nicht nur Akteure wie Badstuber oder Müller, er machte aus ihnen überdies internationale Klassespieler. Aus dieser Sicht ist der Aufschwung von David Alaba (17) nicht nur aufgrund Alabas Nationalität höchsterfreulich. Und trotzdem soll es immer noch Trainer in Österreich geben, die meinen, dass junge Spieler nicht „verheizt“ werden dürften, indem man sie zu früh in die Kampfmannschaft integriert. Stattdessen werden die Talente in den Amateurteams „geparkt“ und Legionäre geholt. Sollten diese Übungsleiter einmal genau den Ausführungen des „Generals“ van Gaal lauschen, könnte es sein, dass in Zukunft auch in Österreich der Weg der Ausbildung statt dem der zahlreichen Transfers gegangen wird.

 Klar ist, dass es Spielertransfers genauso lange geben wird,solange es Profifussball auf dieser Welt gibt. Die Frage ist nur, in welchem Ausmaß solche Transfers gesund für die Vereine und den internationalen Wettbewerb sind. Van Gaal wirds egal sein – er bleibt bei seiner Philosophie.


Aktionen

Information

Hinterlasse einen Kommentar