Fair Play und Respect

29 06 2010

Kennen Sie die Leitsprüche der Fussballverbände FIFA und UEFA? Die FIFA, der Fussballweltverband, und alle vier Jahre Gastgeber der WM, wirbt mit „Fair Play“ und „Respect“, die UEFA behauptet von sich selbst „We care about football“. Böse Zungen meinen seit Bestehen dieses Slogans, dass als letztes Wort im Satz „money“ die wahre Intention der UEFA widerspiegeln würde. Der Dachverband FIFA wählte einzelne Wörter als Werbebotschaften. Auch, um nicht so leicht angreifbar zu sein? Sollte das die Absicht gewesen sein, ist das Vorhaben spätestens jetzt gescheitert. Denn genau die Begriffe, die sich Sepp Blatter und seine Organisation seit jeher auf die Fahnen heften, machen sie jetzt zum Gespött von Millionen.

Rückblende: Sonntag, 27. Juni 2010: Jubel in Argentinien, Jubel in Deutschland. Millionen Menschen feierten den Aufstieg ihres Teams ins Viertelfinale. In England und Mexiko fühlte man sich nach den Spielen betrogen. Während Mexiko ein klar irreguläres Gegentor hinnehmen musste, kam es für die Herren von der Insel noch schlimmer. Die Pleiten-, Pech- und Pannenserie der Schiedsrichter startete Jorge Larrionda aus Uruguay um 16:20 Uhr. Nach einem weiten Abschlag von Manuel Neuer steht die englische Innenverteidigung schlecht, Klose stürmt zum Ball, setzt sich gegen Upson durch und trifft zum 1:0. Alles in Ordnung, wäre da nicht der Arm des deutschen Teamstürmers bereits vor der Ballannahme am Hals von Upson zu sehen gewesen. Auch wenn die Aktion von hinten für den (hoffentlich) Unparteiischen nicht leicht zu sehen war – bei einer Weltmeischerschaft pfeifen (laut FIFA) die besten Spielleiter der Welt. Einem, der zu dieser elitären Gruppe zählt, darf so ein Fehler nicht passieren. Ein Vorwurf, den sich auch sein Assistent, Mauricio Espinosa, gefallen lassen muss.

Neuer schießt aus, Rooney steht zu diesem Zeitpunkt im Abseits, der Ball kommt über Lahm zu Rooney, der alleine auf das deutsche Tor läuft – und zurückgepfiffen wird. Wieder eine falsche Entscheidung, durch Lahms Ballberührung ergab sich eine neue Spielsituation, in der der Ball vom Gegner kam. Der Gipfel der Schiedsrichterposse war nach 37 Minuten erreicht, als 45.000 Zuschauer das 2:2 sahen, Jorge Larrionda seine Augen aber anscheinend irgendwo anders hatte.

Der Rest ist bekannt, England zerbrach, Deutschland siegte. Wer weiß, wie das Spiel verlaufen wäre, hätten Lampard & Co. mit dem psychologischen Vorteil, einen 2-Tore-Rückstand noch vor der Pause aufgeholt zu haben, in der zweiten Hälfte noch einmal voll angreifen können.

Der wahre Skandal ist aber die Art und Weise, wie die FIFA den Vorfall herunterspielt. Auf der offiziellen FIFA – Homepage war ein Spielbericht zu lesen, in dem das nicht gegebene Tor von Frank Lampard mit keinem Wort erwähnt wird. Das gleiche Vorgehen wählte man beim 1:0 der Argentinier gegen Mexiko, das Carlos Tevez aus klarer Abseitsposition erzielt hatte.

Die einzige Botschaft, die Herr Blatter für die Welt hatte, war: „Wir denken gar nicht an technische Hilfsmittel.“ Also weiterhin „Fair Play“ und „Respect“, gepaart mit haarsträubenden Fehlentscheidungen und Benachteiligung einzelner Teams?

Es scheint der FIFA nicht nur an Respekt vor den Spielern, Trainern und Fans, sondern auch am richtigen Verständnis von Fair Play sowie an Mut zur Weiterentwicklung zu mangeln.

Immerhin überdachte Blatter seine Aussagen und ist jetzt bereit, „zumindest über technische Hilfsmittel zu diskutieren“. Immerhin. Ohne diesen (plötzlichen) Sinneswandel hätte man auch die Werbestrategie endgültig überdenken müssen. Mit Respekt und Fair Play hatten die Achtelfinalspiele am Sonntag nämlich nicht viel zu tun.





Die Anklage

23 06 2010

Bei einem (sportlichen) Wettkampf gibt es meist nur einen Gewinner, im Gegenzug aber viele, viele Verlierer. Bei der WM in Südafrika stehen die ersten Loser nach der Vorrunde fest. Neben dem Gastgeber müssen auch Frankreich, Nigeria und Griechenland die Heimreise antreten. Bei den letzten beiden wird sich die Enttäuschung wohl in Grenzen halten, war doch ihr Ausscheiden nach den ersten beiden Spieltagen bereits abzusehen.

Größer ist die Enttäuschung bei der „Bafana Bafana“. Riesig war der Optimismus vor dem Turnier. Man wolle die Gruppenphase überstehen, und dann kann sowieso alles passieren, so der Grundtenor. Trotz allem hat das südafrikanische Team eine tolle Leistung geboten, Mexiko ein Unentschieden abgerungen und die immer noch amtierenden Vizeweltmeister aus Frankreich geschlagen.

Jenes Team, das nur dank eines Handspiels von Thierry Henry erst zur WM reisen durfte, enttäuschte auf allen Ebenen, wobei die sportliche Komponente wohl nur das geringste Übel darstellte. Von astrologischen Gründen bei der Einberufung war zu hören, von Spielerrevolten und Drohungen untereinander.

Jetzt folgt die große Anklage: beschuldigt werden diverse Personen, die für das Abschneiden und das Auftreten der Franzosen in Südafrika verantwortlich sind. Ankläger: Presse und Fans. Hier der Prozessbericht:

Erster Verdächtiger: der französische Verband. Wer seinem Trainer, von dem allgemein bekannt ist, dass der Respekt, den er bei seinen Spielern genießt, endenwollend ist, vor einem so wichtigen Turnier den Boden unter den Füßen wegzieht und seine Ablöse nach dem Turnier als beschlossene Sache verkündet, darf sich über ein schwaches Abschneiden nicht wundern.

Was zum zweiten Angeklagten führt: Raymond Domenech. Gerüchte gab und gibt es genug. Ein kleiner Auszug? Er stelle seine Spieler nach Horoskop auf, lasse sich die Aufstellung von einzelnen Spielern diktieren (Gourcuff soll im zweiten Spiel auf Drängen Riberys nicht gespielt haben). Wieviel von diesen Anschuldigungen stimmt, wird man wohl nie erfahren. Dass Domenech aber nie eine Linie hatte, ist für jeden sichtbar.  Drei verschiedene Kapitäne in drei Spielen (Evra, Diarra, Henry) sprechen eine deutliche Sprache. Auch seine Körpersprache wirkte, als ob ihm diese Mannschaft völlig egal sei. Nach dem Spiel bekannte Monsieur Domenech aber: „Ich habe diese Mannschaft geliebt…“ Schon erstaunlich, wie sehr Taten und Gesten doch täuschen können. Oder doch nicht? Die Spitze des Eisbergs war allerdings, dass Domenech (!) den Brief der Spieler vor der Presse verlas, in dem sich das Team gegen eine Ausbootung von Anelka aussprach.

Last, but not least: die Mannschaft. Ein Kapitän, der öffentlich vor dem entscheidenden Gruppenspiel nicht von unbändigem Siegeswillen, sondern von der „Entlarvung des Verräters“ spricht, um am nächsten Tag 90 Minuten auf der Bank zu sitzen. Vielleicht wäre es besser gewesen, sich anstatt der Verrätersuche auf Fussball zu konzentrieren. Wie auch immer, so lange elf Freunde am Platz stehen, ist noch nicht alles verloren. Elf Freunde? Im französischen Team wurde es bereits als Erfolg gewertet, wenn Zeugwart und Masseur miteinander auskamen. Grabenkämpfe hier, Auseinandersetzungen da: Ob Gallas gegen Evra oder Ribery gegen Gourcuff – von elf Freunden konnte man als französischer Fan nur träumen. Das Bild der völlig kaputten Mannschaft komplettierte Nicolas Anelka, dem in der Pause im Spiel gegen Mexiko (0:2) völlig die Sicherungen durchbrannten. Ganz nebenbei sei erwähnt, dass die Truppe in Südafrika unter Anderem die Aufgabe gehabt hätte, ihr Land würdig zu vertreten…

Nach kurzer Beratung werden alle Beschuldigten in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen. Der Schaden an den Anklägern ist nicht mehr rückgängig zu machen, Masseverwalter Laurent Blanc wird in Paris bereits jetzt bemitleidet.





Alle Jahre wieder

13 06 2010

Denken Sie an etwas, dass sie mit Weihnachten verbinden. Auf diese Aufforderung reagieren viele Menschen verschieden, die Antworten bleiben im Endeffekt aber immer die gleichen. Kekse, Zimtduft, Geschenke, Weihnachtslieder, Winter.

So gesehen könnte es gut möglich sein, dass die Engländer rund um den Italiener Fabio Capello glauben, das christliche Hochfest stehe schon wieder vor der Tür. Mitten im südafrikanischen Winter heißt es im englischen Teamcamp nach dem ersten WM-Spiel nämlich wieder einmal „Alle Jahre wieder“.

Im angesprochenen Weihnachtslied kommt alle Jahre wieder etwas Schönes, nämlich das Weihnachtsfest, im Falle der englischen Nationalmannschaft handelt es sich um das jährliche Tormann – Desaster.

Was die Ballzauberer für Brasilien oder der unbändige Willen für die Deutschen ist für England die eklatante Tormannschwäche – Tradition. Seit über 30 Jahren schafft es das Mutterland des Fussballs nicht, einen Tormann von Weltklasseformat herauszubringen. Ballkünstler wie Gary Lineker, Alan Shearer, David Beckham oder Steven Gerrard verleihen den „Three Lions“ seit jeher Fussball, der zum allerfeinsten gehört, was dieser Planet zu bieten hat. Wenn nicht die Position des Torhüters wäre.

Robert Green muss sich am Tag nach dem Unentschieden gegen die USA den Vorwurf gefallen lassen, den Sieg der Briten verschenkt zu haben. Denn: Ohne diesen Fehler hätten die US-Amerikaner wohl in drei Stunden kein Tor gegen das Team von Capello geschossen.

Wie auch immer, die Engländer sind sich ihrer Problemzone durchaus bewusst, und können dennoch nichts dagegen tun. Zumindest jetzt nicht mehr. Mit etwas Weitblick hätte die F.A. den bei Arsenal London engagierten Spanier Manuel Almunia einbürgern und somit für die WM zum Einsatz in der englischen Elf berechtigen können.

Das passierte allerdings nicht, der Rest ist bekannt. Neben Robert Green stehen Joe Hart von Birmingham City und der 38-jährige David James von Portsmouth im Kader. Capello wird auf der Torhüterposition nichts verändern, denn ein Torhüter muss das absolute und uneingeschränkte Vertrauen eines Trainers spüren, wenn er seine volle Leistung zeigen soll.

Das hat keiner der drei Kandidaten für das englische Tor je erfahren. Durch Patzer und mäßige Leistungen drängte sich keiner der drei für einen Stammplatz auf. Trotzdem muss sich ein Trainer irgendwann für (s)eine Nummer 1 entscheiden und dem Spieler in der Folge sein absolutes Vertrauen aussprechen. Dass Capello Green jetzt den Rücken stärkt, ist daher reichlich spät und praktisch nur noch als Schadensbegrenzung zu werten.

Nach dem Ignorieren von Almunia also der zweite schwere Fehler Capellos in der Tormannfrage. Der sonst so schlaue Trainerfuchs versäumte bei seinen Goalies die Überführ, was ihm während dieser WM noch teuer zu stehen kommen könnte.

Typisch für die Startruppe wäre natürlich ein Ausscheiden im Elfmeterschießen. Der Mythos, den englische Gazetten schon seit Jahren heraufbeschwören und nachdem über England ein Elfmeterfluch liegen soll, könnte auch eine ganz einfache Erklärung haben: das Tormannproblem seit Jahrzehnten.

Ein Ausscheiden Englands im Elfmeterschießen wäre also nicht sehr überraschend, genauso wenig wie weitere Patzer von Robert Green. Denn wie heißt es so schön: Alle Jahre wieder…





Helden aus der zweiten Reihe

8 06 2010

Kennen Sie den Film „Helden aus der zweiten Reihe?“ Falls nicht: In den Film geht es um ein American Football – Team in den USA, dessen Spieler mitten in der entscheidenden Phase der Saison beginnen zu streiken. Aus der Not wird ein Team aus gescheiterten Sportlerexistenzen und Reservisten geboren, das in der Folge mit drei Siegen aus vier Spielen sensationell den Sprung in die Playoffs schafft.

Was bei den sportbegeisterten Film-Fans in Hollywood fantastisch ankam, könnte sich in etwas abgewandelter Version auch in diesem Sommer in Südafrika wiederholen. Es wird definitiv eine WM der Reservisten. Die absoluten Superstars dieser WM wird man vermutlich an einer Hand abzählen können. Positiv daran ist, dass der Verletzungsteufel seinen Groll gleichmäßig verteilte.

Ob Robben, Ballack, Drogba, Ferdinand oder Nani – beinahe jedem Spitzenteam fehlt zumindest ein Leistungsträger. Außerdem zogen es manche Teamchefs vor, fairerweise bereits im Vorhinein auf wichtige Spieler zu verzichten. Unter anderem traf der Zorn der Teamchefs die Herren Totti, Cambiasso, Nasri oder Frings.

„Jetzt freut man sich noch weniger auf die WM, weil so viele tolle Spieler fehlen werden“, meinen einige meiner Kollegen. Dem muss aber nicht so sein. Stars werden bei Großereignissen geboren, und umso mehr etablierte Akteure fehlen, desto größer die Chance, dass ein „Nobody“ die Gunst der Stunde nutzen kann. Wer kannte im Jahr1998 einen Michael Owen? Wer wusste 2002, wer El-Hadji Diouf ist? Diese Spieler drückten bei den jeweiligen WM-Endrunden dem Turnier ihren Stempel auf und schafften anschließend den Sprung zu internationalen Top-Vereinen.

In den Folgejahren wurden sie und viele andere zu den „unverzichtbaren“ Stars, auf die man sich bei einem großen Turnier so sehr freut.

Wem man diesen Sprung heuer zutraut? Die Liste der Kandidaten ist lange wie nie zuvor. Valbuena, Di Maria, Özil – beinahe jeder Titelaspirant hat einen Rohdiamanten in seinen Reihen. Doch kann ein stark aufspielender Özil einen Michael Ballack wirklich vergessen machen?

Die Antwort: Ja und Nein. Leider (oder Gott sei Dank?) werden einzelne Spieler zwar für ihre eigene Leistung bewertet, damit sie es aber schaffen, den Fans als der überragende Spieler während des Turniers in Erinnerung zu bleiben, wird ein Team benötigt, das von Sieg zu Sieg eilt. So gesehen wird es nur wenige geben, die später in den Sportgazetten dieser Welt als die „Entdeckungen des Turniers“ hochgejubelt werden.

Helden aus der zweiten Reihe wird eben nur dann gehuldigt, wenn sie als ganzes Team überzeugen. Davon können auch Weltklasse – Spieler aus Fussball – Enticklungsländern ein Lied singen. Frag nach bei Ryan Giggs oder George Weah, denen es trotz ihres außergewöhnlichen Könnens nie vergönnt war, ein WM – Spiel zu bestreiten.

Da stellt sich unweigerlich die Frage, ob man nicht lieber in der zweiten Reihe stehend dabei ist, als überhaupt nur zuzusehen. Auch wenn man nicht zu den Helden gehört.





Wie die Paninis

4 06 2010

Unzählige Österreicher befinden sich in diesen Tagen im Sammelfieber. Wie vor jedem großen Fussballturnier hat Panini auch heuer wieder dafür gesorgt, dass Menschen von sechs bis 99 Jahren alles daran setzen, ihr Stickeralbum vollzubekommen. Kaufen, tauschen, borgen, schenken – es gibt viele Wege zur absoluten Panini – Vollkommenheit.

Vielleicht sammelt ja auch der eine oder andere Manager der österreichischen Klubs die Sticker von Rooney, Messi & Co. Auch wenn Alfred Hörtnagl oder Didi Beiersdorfer nicht zu den treuen Panini – Kunden zählen, haben sie eine ähnliche Zielsetzung wie die Sticker – Sammler. Statt einem vollen Heft ist ein schlagkräftiger Kader das Ziel.

Die ersten „Sticker“ wurden bereits getauscht, konkret tauschte Beiersdorfer Zarate gegen Alex Zickler ein, den Heli Kraft beim LASK neu begrüßen darf. Hörtnagl ersetzte Boskovic durch Christoph Saurer. Bei den kleinen Bildern wird für gewöhnlich getauscht, beide Seiten sind glücklich über den Neuzuwachs und hoffen auf weitere Tauschgeschäfte.

Bei echten Spielern stellt sich die Situation allerdings etwas anders dar. Im Fall von Christoph Saurer ist die Vergangenheit das Problem. Da wären die riesigen Fußstapfen von Branko Boskovic, der nach seinem Abgang bei Rapid eine große Lücke hinterließ. Die wenigsten unter den Rapidfans trauen dem 24-jährigen vom LASK zu, diese Lücke zu schließen. Doch nicht nur sportlich wird Saurer vom grün-weissen Anhang kritisch beäugt.

Fünf Jahre in der Frank Stronach – Akademie, Nachwuchsspieler bei der Wiener Austria und schließlich 56 Partien für die Austria Amateure machen dem Wiener jetzt das Leben schwer. Dass Saurer auch vier Mal in der Bundesliga für die Violetten spielen durfte, ist für die eingefleischten Rapidler nur die Spitze des Eisbergs.

Gerüchten zufolge soll Saurer außerdem als Jugendlicher einige Male mit dem harten Kern des Austria – Anhangs zu Auswärtspartien gereist und nicht nur die Austria besungen, sondern auch den Erzrivalen aus Hütteldorf beschimpft haben.

Kurz nach seinem Wechsel zu Rapid sprach Saurer davon, dass „Rapid die Nummer 1 in Österreich“ sei und er sich auf die besten Fans dieses Landes bereits jetzt freue. Mit solchen Sprüchen kommt man als neuer Spieler normalerweise extrem gut an bei den Ultras und Fan – Hardlinern. Kommt man aber aus der violetten Ecke Wiens, leidet die Glaubwürdigkeit eines Spielers.

Eines scheint sicher zu sein: Ein steiniger Weg steht Saurer in Hütteldorf bevor.

Die Frage, die sich unweigerlich stellt: Sprechen wir hier über ein Überreagieren der für ihren Hang zum Extremismus bekannten Rapid-Fans, oder über ein Fehlverhalten eines Spielers?

Dass Saurer sich sportlich weiter entwickeln möchte, kann man ihm nicht verübeln. Wenn ein Verein wie Rapid anklopft, muss man mit 24 die Chance am Schopf packen. Vielleicht wäre es aber klüger gewesen, zu seiner violetten Vergangenheit zu stehen und die Fans mit einem anderen Spruch zu überzeugen.

Einem Spieler aufgrund seiner Vergangenheit von Anfang an keine Chance zu geben, scheint allerdings auch nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein. Einerseits, weil bei einem Scheitern Saurers Rapid viel Geld beim Fenster hinausgeworfen hätte, andererseits dem Verein ein Spieler mit viel Potential „verloren“ geht, wenn die Fans ihn von Anfang an boykottieren.

Ganz egal, wessen Verhalten falsch war: Saurers Einstand hätte kaum schlechter ausfallen können. Reale Spieler sind eben doch keine Paninis.