Vom Winde verweht

18 10 2010

Samstag, halb vier Uhr nachmittags in Deutschland. Der bisher ungeschlagene Tabellenführer aus Mainz unternimmt im Heimspiel gegen den HSV den Versuch, die Rekord – Siegesserie der Bayern von sieben Siegen in Folge mit ihrem achten Dreier zu übertrumpfen. Mittendrin ein Österreicher: Christian Fuchs (24) hat sich von Anfang an auf der linken Abwehrseite einen Stammplatz erkämpft und ihn bis jetzt nicht wieder hergegeben. Von den häufigen Rotationen des Trainers bleibt der Niederösterreicher zumeist verschont.

Der andere Österreicher bei Mainz, Andi Ivanschitz, hat mit den Rotationen ebenfalls selten etwas zu tun. Leider steht er aber derzeit auf der Regenseite des Fußballerlebens und kommt in den zweifelhaften Genuss eines Jahresabos auf der Ersatzbank. Zwei Mal durfte der ehemalige Teamkapitän bisher am Platz mitwirken. Beim Sieg über Köln in der 5. Runde war Ivanschitz 90 Minuten im Einsatz, gegen Hoffenheim (4:2) durfte er die letzten drei Minuten spielen.

Am Ende verliert Mainz mit Fuchs und ohne Ivanschitz zwar mit 0:1, bleibt aber trotzdem weiterhin das Sensationsteam in Deutschland. Am nächsten Tag hätte man sich beim Spiel Kaiserslautern – Frankfurt auf ein Österreicher – Duell freuen dürfen. Doch alle, die das taten, hatten die Rechnung ohne Michael Skibbe gemacht. Der Frankfurt – Coach hatte nämlich Ümit Korkmaz vor der Partie aus dem Kader eliminiert. Auch ohne Korkmaz gewannen die Frankfurter klar mit 3:0. Korkmaz scheint bei der Eintracht, ähnlich wie Ivanschitz bei Mainz, keine Zukunft zu haben. Skibbe sprach bereits mehrere Male öffentlich davon, dass er Korkmaz derzeit nicht gebrauchen könne.

Machen wir einen kurzen Rückblick zum Juni 2008. In Österreich befindet sich die Fußballeuphorie vor dem alles entscheidenden Gruppenspiel gegen Deutschland auf dem Höhepunkt. Die Hoffnungsträger in der Offensive: Ivanschitz, Harnik und Korkmaz.

Der weitere Verlauf der Europameisterschaft ist allen bekannt. Am Ende des Turniers war man zwar enttäuscht, nur einen Punkt gemacht zu haben, es herrschte trotzdem die Meinung vor, dass diese Europameisterschaft für die Entwicklung der Spieler sehr wichtig war und das Team in den nächsten Qualifikationen von dieser Entwicklung profitieren würde.

Abgesehen davon, dass manche Hauptakteure von damals wegen persönlicher Probleme nicht einmal in Hochformzeiten vom Teamchef einberufen werden, die Entwicklung der hoffnungsvollen EM – Truppe hilft unserem Team derzeit nur marginal.

Sollte die Qualifikation zur EM 2012 in Polen und der Ukraine nicht gelingen, werden wieder viele Experten darauf hinweisen, dass das Team noch sehr jung sei und Zeit brauche. Die selbe Zeit, die das EM – Team 2008 brauchte und für das die damalige Endrunde „zu früh“ kam. Ob Korkmaz, Ivanschitz & Co. im Sommer 2010 bei einer EM – Endrunde besser als 2008 ausgesehen hätten, darf bezweifelt werden.





Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt

10 10 2010

Wer nach dem 3:0 – Sieg gegen die Herren aus Aserbaidschan nicht in die Lobeshymnen auf die siegreiche Mannschaft um Arnautovic, Fuchs & Co. mit eingestimmt hatte, wurde in den letzten Tagen regelrecht als Miesmacher und Spielverderber abgestempelt. Die österreichische Fußballseele saugt die Medizin, die sich Hoffnung nennt, bei jedem Sieg auf wie ein Schwamm. Auch wenn der Gegner im europäischen Vergleich noch so unbedeutend zu sein scheint, wenn drei Punkte eingefahren werden, sind Herr und Frau Österreicher zufrieden.

Warum sollte man sich auch nicht freuen? Mit 6 Punkten aus den beiden ersten Auftaktpartien gegen Kasachstan und Aserbaidschan holte unser Nationalteam das Punktemaximum und blieb sogar ohne Gegentor – ein Kunststück, das Didis Buben vorher 23 Spiele nicht gelungen war.

Ein etwas kritischerer Blick auf den Start in die EM – Qualifikation würde dennoch nicht schaden. Nicht, weil man die bisher gezeigten Leistungen schlecht reden will. Ganz im Gegenteil – um das Team zu schützen.

Denn sollten die Helden von Wien am Dienstag Abend plötzlich zu den Deppen der Nation mutieren, haben sie den Spott aufgrund der Niederlage genauso wenig verdient wie die Lobeshymnen, die derzeit (noch) auf die junge Truppe angestimmt werden. Österreich ist ein Land der Extreme – gewinnen wir zwei Spiele gegen Fußballzwerge, werden wir Weltmeister. Verlieren wir die eine oder andere Partie, kann man den ÖFB nach Meinung der Medien und Fans zusperren.

So sehr wir alle uns auch wünschen, dass die ÖFB – Mannschaft endlich aus dem verhassten Mittelmaß entkommen möge, ein wenig mehr Mittelmaß in den Meinungen und Beurteilungen des Nationalteams wäre mindestens genauso wertvoll. Wie sonst soll ein Marko Arnautovic, bei schlechten Leistungen immer wieder mit Fragen nach privaten Skandälchen und fehlender Einstellung konfrontiert, lernen, mit Erfolgen umzugehen, wenn die drei größten Tageszeitungen ihn noch drei Tage nach seinen beiden Toren gegen Aserbaidschan seitenlang feiern?

Nichts gegen Lob für verdienstvolle Spieler, aber es wurde am letzten Freitag der Gegner aus Topf fünf im eigenen Stadion 3:0 geschlagen. Das ist natürlich erfreulich, aber es ist sicher kein Grund, einzelne Spieler in den Himmel zu heben. Sollte auch gegen Belgien gepunktet werden, wird die Tabelle zwar immer noch sehr freundlich für unser Team aussehen, die schwierigsten Aufgaben warten aber erst im nächsten Jahr.

Hoffen wir, dass die Fans und Medien in Österreich auch 2011 öfter himmelhochjauchzend als zu Tode betrübt zu sehen sein werden.





Von Import und Export

26 07 2010

Was Beatrix Karl mit (deutschen) Fussballprofis gemeinsam hat? Zugegeben, auf den ersten Blick fällt es schwer, zwischen der österreichischen Bildungsministerin und der kickenden Zunft auch nur eine Gemeinsamkeit zu entdecken.

Trotzdem teilt die ÖVP-Politikerin einige Sorgen mit den Spielern des frischgebackenen WM-Dritten. Karl hat mit deutschen MC-Flüchtlingen, die in Scharen den Weg nach Österreich finden, zu kämpfen. In vielen Fällen verlassen die fertigen deutschen Akademiker nach ihrem Abschluss unser Land wieder, was dazu führt, dass neue Akademiker zwar ausgebildet, aber nicht in Österreich gehalten werden können.

Während in Wien, Berlin und Brüssel noch diskutiert wird, ob sich Rot-Weiß-Rot dieses Problem in der eigenen Küche zubereitet hat, oder doch andere Mitschuldige gefunden werden können, ist der Fall der deutschen Bundesliga klar. Denn auch die Bundesligisten erfreuen sich an österreichischen Dienstnehmern (welche im besten Fall ihren deutschen Kollegen den Platz wegschnappen) – und zwar freiwillig.

13 Legionäre werden ab dem 20. August für einen deutschen Klub die Schuhe schnüren, mit den derzeit auf Vereinssuche befindlichen Scharner und Garics bzw. Dragovic könnten sogar noch weitere folgen. Doch woher kommt plötzlich die Liebe von Slomka, van Gaal & Co. zu den Alpenkickern?

Riskiert man einen Erklärungsversuch, so kommt man unweigerlich zu dem Schluss, dass die U20-WM im Jahr 2007 mit Hoffer, Prödl, Okotie & Co. wohl den Grundstein dafür darstellt, dass Kickern der Sprung von Sturm, Austria oder Rapid in die große weite Welt der deutschen Bundesliga wieder etwas leichter fällt. Der zweite Grund dafür sind die Leistungen der Legionäre, mit denen man nach der letzten Saison durchaus zufrieden sein kann. Akteure wie Fuchs oder Ibertsberger waren absolute Stammspieler und erfüllten ihre Rollen solide. Andi Ivanschitz sorgte zu Beginn der Saison für Furore, Ümit Korkmaz kam gegen Ende immer besser in Form.

Die dritte Komponente zur Lösung der Causa „Legionärsflut in Deutschland“ bilden die letztjährigen Erfolge österreichischer Klubs in der Europa League. Ein 3:0 über den HSV wird nicht so schnell vergessen, ebenso wenig wie die starken Auftritte der Austria gegen Werder Bremen oder der Triumphzug der Salzburger.

An diesem Beispiel sieht man aber, wie es für Österreichs Fussball wieder kontinuierlich nach oben gehen könnte: gute Jugendarbeit, seriöse Klubführung und die Philosophie, keine (Pseudo-)Stars für horrende Summen zu verpflichten, sondern sie selbst zu produzieren und dann gewinnbringend zu verkaufen.

Als Vorbild kann in dieser Hinsicht praktisch nur eine Nation stehen: die Niederlande. Und was dort aus diesem Konzept geworden ist, weiß man seit dem 11. Juli genau.





Die falschen Fragen

5 07 2010

Solche Jubeltrauben wie im Juni der Jahre 2006, 2008 und 2010 sah man in Deutschland zuletzt Ende der 80er  – Jahre, als die Mauer fiel. Was bis dahin nur die Politik zustande brachte, schafft in unserem nördlichen Nachbarstaat der Fußball alle zwei Jahre. Menschen, die zu zehntausenden in die Public Viewing – Zonen pilgern, sich in den Armen liegen und sich und ihre Mannschaft feiern.

Auch in Uruguay ist längst nicht mehr alles, wie es einmal war, nachdem Luis Suarez mit seiner Handabwehr in Minute 121 den Himmelblauen den Weg ins Halbfinale ebnete.  Abseits der wunderbaren Freudenszenen gibt es aber leider heuer auch Schattenseiten der Weltmeisterschaft.

Während die Spieler der vier glücklichen Halbfinalisten im siebten Himmel schweben sind andere enttäuscht. Lionel Messi, Christiano Ronaldo, Kaka – sie alle wollten der Superstar der WM werden. Die Realität sah aber ganz anders aus, die Teams der teuersten Ballkünstler des Planeten mussten schon verhältnismäßig früh die Segel streichen und die Heimreise antreten. Während sie aber zum größten Teil trotz des frühen Ausscheidens gefeiert werden, schämen sich Kicker in anderen Ländern ihres Berufs.

In Nordkorea kündigte Diktator Kim-Jong-Il bereits an, dass auf die „Versager“ des Fussballnationalteams, die in der „Todesgruppe“ gegen Brasilien, Portugal und die Elfenbeinküste keinen Punkt holten, ein Platz im Kohlebergwerk wartet. Bei Siegen hätte man die Spieler mit großen Wohnungen belohnt. Viele der nordkoreanischen Kicker sahen das Unheil bereits kommen und wollten in Südafrika bleiben. Der Plan scheiterte, statt Penthouse gibts Kohlebergwerk.

Dass die FIFA jegliche Einmischung der Politik in den Fussball nicht duldet, ist allgemein bekannt. Grundsätze und Prinzipien, allen voran solche dieser Art, sind zu begrüßen; nur müssen sie auch eingehalten und die, die dagegen verstoßen, bestraft werden. Bisher war von der FIFA noch keine Stellungnahme zur Ankündigung von Kim Jong Il zu vernehmen.

Anders als im Fall von Nigeria. Der hiesige Staatschef war mit der Absicht, das Nationalteam von allen internationalen Bewerben für zwei Jahre aus dem Verkehr zu ziehen, vorgeprescht. Dadurch befand sich der Weltverband allerdings in einer Zwickmühle: „bestraft“ man Nigeria für die Einmischung der Politik mit einer Sperre, hätte diese genau das erreicht, was sie wollte. Sepp Blatter und seine Kompanen drohten nach langen Überlegung mit einer Sperre der Klubs und nicht des Nationalteams.

Immerhin ein kleines Zeichen von der FIFA, die in dieser Hinsicht die Leine seiner Mitgliedsverbände aber viel zu locker lässt. Berücksichtigt man auch Frankreich, wo sich Nicolas Sarkozy zum obersten Befehlshaber der „Equipe tricolore“ ernennen lassen wollte, gab es bei dieser WM bereits drei Härtefälle, bei denen sich Politiker und Staatschefs in die Belange vom nationalen Fussballverband einmischten.

Wäre die FIFA im Ahnden solcher Aktionen rigoroser, würde so etwas in dieser Häufigkeit wohl nicht vorkommen.

Die andere Baustelle, die Mister Blatter in den kommenden Wochen und Monaten zu bewältigen hat, ist das Regelwerk und der mittlerweile unüberhörbare Ruf nach technischen Hilfsmittel, gegen die sich der 74-Jährige bisher vehement gewehrt hatte.

Aber wie wir wissen, ist das richtige Setzen von Prioritäten noch nie die Stärke der FIFA gewesen. Anstatt dafür zu sorgen, dass Fussbälle unter fairen Bedingungen hergestellt werden, Vereine keinen Menschenhandel vollziehen, Politiker sich nicht in den Sport einmischen, das Spiel sich weiterentwickelt oder Klubs nur so viel Geld ausgeben dürfen, wie sie haben – stattdessen macht sich die FIFA Gedanken darüber, ob sich Torschützen nach dem erzielten Tor das Trikot ausziehen und welche Röcke weibliche Fans tragen dürfen. Egal, wie die FIFA mit diesen Fragen umgeht: es sind eindeutig die falschen.





Fair Play und Respect

29 06 2010

Kennen Sie die Leitsprüche der Fussballverbände FIFA und UEFA? Die FIFA, der Fussballweltverband, und alle vier Jahre Gastgeber der WM, wirbt mit „Fair Play“ und „Respect“, die UEFA behauptet von sich selbst „We care about football“. Böse Zungen meinen seit Bestehen dieses Slogans, dass als letztes Wort im Satz „money“ die wahre Intention der UEFA widerspiegeln würde. Der Dachverband FIFA wählte einzelne Wörter als Werbebotschaften. Auch, um nicht so leicht angreifbar zu sein? Sollte das die Absicht gewesen sein, ist das Vorhaben spätestens jetzt gescheitert. Denn genau die Begriffe, die sich Sepp Blatter und seine Organisation seit jeher auf die Fahnen heften, machen sie jetzt zum Gespött von Millionen.

Rückblende: Sonntag, 27. Juni 2010: Jubel in Argentinien, Jubel in Deutschland. Millionen Menschen feierten den Aufstieg ihres Teams ins Viertelfinale. In England und Mexiko fühlte man sich nach den Spielen betrogen. Während Mexiko ein klar irreguläres Gegentor hinnehmen musste, kam es für die Herren von der Insel noch schlimmer. Die Pleiten-, Pech- und Pannenserie der Schiedsrichter startete Jorge Larrionda aus Uruguay um 16:20 Uhr. Nach einem weiten Abschlag von Manuel Neuer steht die englische Innenverteidigung schlecht, Klose stürmt zum Ball, setzt sich gegen Upson durch und trifft zum 1:0. Alles in Ordnung, wäre da nicht der Arm des deutschen Teamstürmers bereits vor der Ballannahme am Hals von Upson zu sehen gewesen. Auch wenn die Aktion von hinten für den (hoffentlich) Unparteiischen nicht leicht zu sehen war – bei einer Weltmeischerschaft pfeifen (laut FIFA) die besten Spielleiter der Welt. Einem, der zu dieser elitären Gruppe zählt, darf so ein Fehler nicht passieren. Ein Vorwurf, den sich auch sein Assistent, Mauricio Espinosa, gefallen lassen muss.

Neuer schießt aus, Rooney steht zu diesem Zeitpunkt im Abseits, der Ball kommt über Lahm zu Rooney, der alleine auf das deutsche Tor läuft – und zurückgepfiffen wird. Wieder eine falsche Entscheidung, durch Lahms Ballberührung ergab sich eine neue Spielsituation, in der der Ball vom Gegner kam. Der Gipfel der Schiedsrichterposse war nach 37 Minuten erreicht, als 45.000 Zuschauer das 2:2 sahen, Jorge Larrionda seine Augen aber anscheinend irgendwo anders hatte.

Der Rest ist bekannt, England zerbrach, Deutschland siegte. Wer weiß, wie das Spiel verlaufen wäre, hätten Lampard & Co. mit dem psychologischen Vorteil, einen 2-Tore-Rückstand noch vor der Pause aufgeholt zu haben, in der zweiten Hälfte noch einmal voll angreifen können.

Der wahre Skandal ist aber die Art und Weise, wie die FIFA den Vorfall herunterspielt. Auf der offiziellen FIFA – Homepage war ein Spielbericht zu lesen, in dem das nicht gegebene Tor von Frank Lampard mit keinem Wort erwähnt wird. Das gleiche Vorgehen wählte man beim 1:0 der Argentinier gegen Mexiko, das Carlos Tevez aus klarer Abseitsposition erzielt hatte.

Die einzige Botschaft, die Herr Blatter für die Welt hatte, war: „Wir denken gar nicht an technische Hilfsmittel.“ Also weiterhin „Fair Play“ und „Respect“, gepaart mit haarsträubenden Fehlentscheidungen und Benachteiligung einzelner Teams?

Es scheint der FIFA nicht nur an Respekt vor den Spielern, Trainern und Fans, sondern auch am richtigen Verständnis von Fair Play sowie an Mut zur Weiterentwicklung zu mangeln.

Immerhin überdachte Blatter seine Aussagen und ist jetzt bereit, „zumindest über technische Hilfsmittel zu diskutieren“. Immerhin. Ohne diesen (plötzlichen) Sinneswandel hätte man auch die Werbestrategie endgültig überdenken müssen. Mit Respekt und Fair Play hatten die Achtelfinalspiele am Sonntag nämlich nicht viel zu tun.





Die Anklage

23 06 2010

Bei einem (sportlichen) Wettkampf gibt es meist nur einen Gewinner, im Gegenzug aber viele, viele Verlierer. Bei der WM in Südafrika stehen die ersten Loser nach der Vorrunde fest. Neben dem Gastgeber müssen auch Frankreich, Nigeria und Griechenland die Heimreise antreten. Bei den letzten beiden wird sich die Enttäuschung wohl in Grenzen halten, war doch ihr Ausscheiden nach den ersten beiden Spieltagen bereits abzusehen.

Größer ist die Enttäuschung bei der „Bafana Bafana“. Riesig war der Optimismus vor dem Turnier. Man wolle die Gruppenphase überstehen, und dann kann sowieso alles passieren, so der Grundtenor. Trotz allem hat das südafrikanische Team eine tolle Leistung geboten, Mexiko ein Unentschieden abgerungen und die immer noch amtierenden Vizeweltmeister aus Frankreich geschlagen.

Jenes Team, das nur dank eines Handspiels von Thierry Henry erst zur WM reisen durfte, enttäuschte auf allen Ebenen, wobei die sportliche Komponente wohl nur das geringste Übel darstellte. Von astrologischen Gründen bei der Einberufung war zu hören, von Spielerrevolten und Drohungen untereinander.

Jetzt folgt die große Anklage: beschuldigt werden diverse Personen, die für das Abschneiden und das Auftreten der Franzosen in Südafrika verantwortlich sind. Ankläger: Presse und Fans. Hier der Prozessbericht:

Erster Verdächtiger: der französische Verband. Wer seinem Trainer, von dem allgemein bekannt ist, dass der Respekt, den er bei seinen Spielern genießt, endenwollend ist, vor einem so wichtigen Turnier den Boden unter den Füßen wegzieht und seine Ablöse nach dem Turnier als beschlossene Sache verkündet, darf sich über ein schwaches Abschneiden nicht wundern.

Was zum zweiten Angeklagten führt: Raymond Domenech. Gerüchte gab und gibt es genug. Ein kleiner Auszug? Er stelle seine Spieler nach Horoskop auf, lasse sich die Aufstellung von einzelnen Spielern diktieren (Gourcuff soll im zweiten Spiel auf Drängen Riberys nicht gespielt haben). Wieviel von diesen Anschuldigungen stimmt, wird man wohl nie erfahren. Dass Domenech aber nie eine Linie hatte, ist für jeden sichtbar.  Drei verschiedene Kapitäne in drei Spielen (Evra, Diarra, Henry) sprechen eine deutliche Sprache. Auch seine Körpersprache wirkte, als ob ihm diese Mannschaft völlig egal sei. Nach dem Spiel bekannte Monsieur Domenech aber: „Ich habe diese Mannschaft geliebt…“ Schon erstaunlich, wie sehr Taten und Gesten doch täuschen können. Oder doch nicht? Die Spitze des Eisbergs war allerdings, dass Domenech (!) den Brief der Spieler vor der Presse verlas, in dem sich das Team gegen eine Ausbootung von Anelka aussprach.

Last, but not least: die Mannschaft. Ein Kapitän, der öffentlich vor dem entscheidenden Gruppenspiel nicht von unbändigem Siegeswillen, sondern von der „Entlarvung des Verräters“ spricht, um am nächsten Tag 90 Minuten auf der Bank zu sitzen. Vielleicht wäre es besser gewesen, sich anstatt der Verrätersuche auf Fussball zu konzentrieren. Wie auch immer, so lange elf Freunde am Platz stehen, ist noch nicht alles verloren. Elf Freunde? Im französischen Team wurde es bereits als Erfolg gewertet, wenn Zeugwart und Masseur miteinander auskamen. Grabenkämpfe hier, Auseinandersetzungen da: Ob Gallas gegen Evra oder Ribery gegen Gourcuff – von elf Freunden konnte man als französischer Fan nur träumen. Das Bild der völlig kaputten Mannschaft komplettierte Nicolas Anelka, dem in der Pause im Spiel gegen Mexiko (0:2) völlig die Sicherungen durchbrannten. Ganz nebenbei sei erwähnt, dass die Truppe in Südafrika unter Anderem die Aufgabe gehabt hätte, ihr Land würdig zu vertreten…

Nach kurzer Beratung werden alle Beschuldigten in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen. Der Schaden an den Anklägern ist nicht mehr rückgängig zu machen, Masseverwalter Laurent Blanc wird in Paris bereits jetzt bemitleidet.





Alle Jahre wieder

13 06 2010

Denken Sie an etwas, dass sie mit Weihnachten verbinden. Auf diese Aufforderung reagieren viele Menschen verschieden, die Antworten bleiben im Endeffekt aber immer die gleichen. Kekse, Zimtduft, Geschenke, Weihnachtslieder, Winter.

So gesehen könnte es gut möglich sein, dass die Engländer rund um den Italiener Fabio Capello glauben, das christliche Hochfest stehe schon wieder vor der Tür. Mitten im südafrikanischen Winter heißt es im englischen Teamcamp nach dem ersten WM-Spiel nämlich wieder einmal „Alle Jahre wieder“.

Im angesprochenen Weihnachtslied kommt alle Jahre wieder etwas Schönes, nämlich das Weihnachtsfest, im Falle der englischen Nationalmannschaft handelt es sich um das jährliche Tormann – Desaster.

Was die Ballzauberer für Brasilien oder der unbändige Willen für die Deutschen ist für England die eklatante Tormannschwäche – Tradition. Seit über 30 Jahren schafft es das Mutterland des Fussballs nicht, einen Tormann von Weltklasseformat herauszubringen. Ballkünstler wie Gary Lineker, Alan Shearer, David Beckham oder Steven Gerrard verleihen den „Three Lions“ seit jeher Fussball, der zum allerfeinsten gehört, was dieser Planet zu bieten hat. Wenn nicht die Position des Torhüters wäre.

Robert Green muss sich am Tag nach dem Unentschieden gegen die USA den Vorwurf gefallen lassen, den Sieg der Briten verschenkt zu haben. Denn: Ohne diesen Fehler hätten die US-Amerikaner wohl in drei Stunden kein Tor gegen das Team von Capello geschossen.

Wie auch immer, die Engländer sind sich ihrer Problemzone durchaus bewusst, und können dennoch nichts dagegen tun. Zumindest jetzt nicht mehr. Mit etwas Weitblick hätte die F.A. den bei Arsenal London engagierten Spanier Manuel Almunia einbürgern und somit für die WM zum Einsatz in der englischen Elf berechtigen können.

Das passierte allerdings nicht, der Rest ist bekannt. Neben Robert Green stehen Joe Hart von Birmingham City und der 38-jährige David James von Portsmouth im Kader. Capello wird auf der Torhüterposition nichts verändern, denn ein Torhüter muss das absolute und uneingeschränkte Vertrauen eines Trainers spüren, wenn er seine volle Leistung zeigen soll.

Das hat keiner der drei Kandidaten für das englische Tor je erfahren. Durch Patzer und mäßige Leistungen drängte sich keiner der drei für einen Stammplatz auf. Trotzdem muss sich ein Trainer irgendwann für (s)eine Nummer 1 entscheiden und dem Spieler in der Folge sein absolutes Vertrauen aussprechen. Dass Capello Green jetzt den Rücken stärkt, ist daher reichlich spät und praktisch nur noch als Schadensbegrenzung zu werten.

Nach dem Ignorieren von Almunia also der zweite schwere Fehler Capellos in der Tormannfrage. Der sonst so schlaue Trainerfuchs versäumte bei seinen Goalies die Überführ, was ihm während dieser WM noch teuer zu stehen kommen könnte.

Typisch für die Startruppe wäre natürlich ein Ausscheiden im Elfmeterschießen. Der Mythos, den englische Gazetten schon seit Jahren heraufbeschwören und nachdem über England ein Elfmeterfluch liegen soll, könnte auch eine ganz einfache Erklärung haben: das Tormannproblem seit Jahrzehnten.

Ein Ausscheiden Englands im Elfmeterschießen wäre also nicht sehr überraschend, genauso wenig wie weitere Patzer von Robert Green. Denn wie heißt es so schön: Alle Jahre wieder…





Helden aus der zweiten Reihe

8 06 2010

Kennen Sie den Film „Helden aus der zweiten Reihe?“ Falls nicht: In den Film geht es um ein American Football – Team in den USA, dessen Spieler mitten in der entscheidenden Phase der Saison beginnen zu streiken. Aus der Not wird ein Team aus gescheiterten Sportlerexistenzen und Reservisten geboren, das in der Folge mit drei Siegen aus vier Spielen sensationell den Sprung in die Playoffs schafft.

Was bei den sportbegeisterten Film-Fans in Hollywood fantastisch ankam, könnte sich in etwas abgewandelter Version auch in diesem Sommer in Südafrika wiederholen. Es wird definitiv eine WM der Reservisten. Die absoluten Superstars dieser WM wird man vermutlich an einer Hand abzählen können. Positiv daran ist, dass der Verletzungsteufel seinen Groll gleichmäßig verteilte.

Ob Robben, Ballack, Drogba, Ferdinand oder Nani – beinahe jedem Spitzenteam fehlt zumindest ein Leistungsträger. Außerdem zogen es manche Teamchefs vor, fairerweise bereits im Vorhinein auf wichtige Spieler zu verzichten. Unter anderem traf der Zorn der Teamchefs die Herren Totti, Cambiasso, Nasri oder Frings.

„Jetzt freut man sich noch weniger auf die WM, weil so viele tolle Spieler fehlen werden“, meinen einige meiner Kollegen. Dem muss aber nicht so sein. Stars werden bei Großereignissen geboren, und umso mehr etablierte Akteure fehlen, desto größer die Chance, dass ein „Nobody“ die Gunst der Stunde nutzen kann. Wer kannte im Jahr1998 einen Michael Owen? Wer wusste 2002, wer El-Hadji Diouf ist? Diese Spieler drückten bei den jeweiligen WM-Endrunden dem Turnier ihren Stempel auf und schafften anschließend den Sprung zu internationalen Top-Vereinen.

In den Folgejahren wurden sie und viele andere zu den „unverzichtbaren“ Stars, auf die man sich bei einem großen Turnier so sehr freut.

Wem man diesen Sprung heuer zutraut? Die Liste der Kandidaten ist lange wie nie zuvor. Valbuena, Di Maria, Özil – beinahe jeder Titelaspirant hat einen Rohdiamanten in seinen Reihen. Doch kann ein stark aufspielender Özil einen Michael Ballack wirklich vergessen machen?

Die Antwort: Ja und Nein. Leider (oder Gott sei Dank?) werden einzelne Spieler zwar für ihre eigene Leistung bewertet, damit sie es aber schaffen, den Fans als der überragende Spieler während des Turniers in Erinnerung zu bleiben, wird ein Team benötigt, das von Sieg zu Sieg eilt. So gesehen wird es nur wenige geben, die später in den Sportgazetten dieser Welt als die „Entdeckungen des Turniers“ hochgejubelt werden.

Helden aus der zweiten Reihe wird eben nur dann gehuldigt, wenn sie als ganzes Team überzeugen. Davon können auch Weltklasse – Spieler aus Fussball – Enticklungsländern ein Lied singen. Frag nach bei Ryan Giggs oder George Weah, denen es trotz ihres außergewöhnlichen Könnens nie vergönnt war, ein WM – Spiel zu bestreiten.

Da stellt sich unweigerlich die Frage, ob man nicht lieber in der zweiten Reihe stehend dabei ist, als überhaupt nur zuzusehen. Auch wenn man nicht zu den Helden gehört.





Wie die Paninis

4 06 2010

Unzählige Österreicher befinden sich in diesen Tagen im Sammelfieber. Wie vor jedem großen Fussballturnier hat Panini auch heuer wieder dafür gesorgt, dass Menschen von sechs bis 99 Jahren alles daran setzen, ihr Stickeralbum vollzubekommen. Kaufen, tauschen, borgen, schenken – es gibt viele Wege zur absoluten Panini – Vollkommenheit.

Vielleicht sammelt ja auch der eine oder andere Manager der österreichischen Klubs die Sticker von Rooney, Messi & Co. Auch wenn Alfred Hörtnagl oder Didi Beiersdorfer nicht zu den treuen Panini – Kunden zählen, haben sie eine ähnliche Zielsetzung wie die Sticker – Sammler. Statt einem vollen Heft ist ein schlagkräftiger Kader das Ziel.

Die ersten „Sticker“ wurden bereits getauscht, konkret tauschte Beiersdorfer Zarate gegen Alex Zickler ein, den Heli Kraft beim LASK neu begrüßen darf. Hörtnagl ersetzte Boskovic durch Christoph Saurer. Bei den kleinen Bildern wird für gewöhnlich getauscht, beide Seiten sind glücklich über den Neuzuwachs und hoffen auf weitere Tauschgeschäfte.

Bei echten Spielern stellt sich die Situation allerdings etwas anders dar. Im Fall von Christoph Saurer ist die Vergangenheit das Problem. Da wären die riesigen Fußstapfen von Branko Boskovic, der nach seinem Abgang bei Rapid eine große Lücke hinterließ. Die wenigsten unter den Rapidfans trauen dem 24-jährigen vom LASK zu, diese Lücke zu schließen. Doch nicht nur sportlich wird Saurer vom grün-weissen Anhang kritisch beäugt.

Fünf Jahre in der Frank Stronach – Akademie, Nachwuchsspieler bei der Wiener Austria und schließlich 56 Partien für die Austria Amateure machen dem Wiener jetzt das Leben schwer. Dass Saurer auch vier Mal in der Bundesliga für die Violetten spielen durfte, ist für die eingefleischten Rapidler nur die Spitze des Eisbergs.

Gerüchten zufolge soll Saurer außerdem als Jugendlicher einige Male mit dem harten Kern des Austria – Anhangs zu Auswärtspartien gereist und nicht nur die Austria besungen, sondern auch den Erzrivalen aus Hütteldorf beschimpft haben.

Kurz nach seinem Wechsel zu Rapid sprach Saurer davon, dass „Rapid die Nummer 1 in Österreich“ sei und er sich auf die besten Fans dieses Landes bereits jetzt freue. Mit solchen Sprüchen kommt man als neuer Spieler normalerweise extrem gut an bei den Ultras und Fan – Hardlinern. Kommt man aber aus der violetten Ecke Wiens, leidet die Glaubwürdigkeit eines Spielers.

Eines scheint sicher zu sein: Ein steiniger Weg steht Saurer in Hütteldorf bevor.

Die Frage, die sich unweigerlich stellt: Sprechen wir hier über ein Überreagieren der für ihren Hang zum Extremismus bekannten Rapid-Fans, oder über ein Fehlverhalten eines Spielers?

Dass Saurer sich sportlich weiter entwickeln möchte, kann man ihm nicht verübeln. Wenn ein Verein wie Rapid anklopft, muss man mit 24 die Chance am Schopf packen. Vielleicht wäre es aber klüger gewesen, zu seiner violetten Vergangenheit zu stehen und die Fans mit einem anderen Spruch zu überzeugen.

Einem Spieler aufgrund seiner Vergangenheit von Anfang an keine Chance zu geben, scheint allerdings auch nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein. Einerseits, weil bei einem Scheitern Saurers Rapid viel Geld beim Fenster hinausgeworfen hätte, andererseits dem Verein ein Spieler mit viel Potential „verloren“ geht, wenn die Fans ihn von Anfang an boykottieren.

Ganz egal, wessen Verhalten falsch war: Saurers Einstand hätte kaum schlechter ausfallen können. Reale Spieler sind eben doch keine Paninis.





Feiern Sie Feste im Winter?

31 05 2010

In elf Tagen beginnt sie also wieder. Lange mussten die Fans auf sie warten, nicht weniger lang bereiteten sich die Teams in den Trainingslagern darauf vor. Die Weltmeisterschaft ist ein Ereignis, bei dem die FIFA – Verantwortlichen stets eine Steigerung zur vorherigen Auflage fordern und erwarten.

Nicht nur unter diesem Aspekt stellt die heurige WM in Südafrika eine Ausnahme dar. Sie ist auch die erste, die während des Winters ausgetragen wird. Winter? Ja, richtig gehört, in Südafrika ist aktuell wirklich offiziell Winter. Im Finalort Johannesburg sind auch Schneeschauer in den Monaten zwischen Juni und August nicht unmöglich. Wenn es der Wettergott gut meint mit den Veranstaltern, kann es auch bis zu 23 Grad Celsius geben. Aber wenn nicht, haben die Verantwortlichen ein Problem.

Ein Fussballfest im Schneegestöber? Schwer vorstellbar. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese WM nicht „die beste aller Zeiten“, wie all ihre Vorgänger wird, ist aber auch aus anderen Gründen relativ hoch. Rund 30.000 Morde im Jahr sprechen eine deutliche Sprache. Die FIFA versucht zu beruhigen, es gebe in den letzten Jahren bereits einen Rückgang an Morden und Körperverletzungen. Verschwiegen wird das Ansteigen der Drogendelikte und Vergewaltigungen. Die Bevölkerung weiß ausserdem, dass Touristen und Fussballfans, die sich eine Reise zur WM leisten (können), nicht ganz mittellos sein können und somit perfekte Raubopfer darstellen.

Auch kulturell könnte das Turnier eine pikante Angelegenheit werden, bereits beim Confed-Cup beschwerten sich Spieler, Betreuer und Fernsehsender über den Lärm der Vuvuzelas, ohne die ein Spiel im Gastgeberland aber undenkbar ist.

Warum die FIFA trotz alledem der Meinung war, es wäre Zeit für die erste WM in Afrika, bleibt ein Rätsel. Auch warum die Wahl ausgerechnet auf Südafrika fiel, wurde nicht näher erörtert. Die Stadien waren nicht vorhanden, sondern mussten neu gebaut werden, genauso wie die Infrastruktur. Auch die anderen oben angesprochenen Probleme waren der FIFA von Anfang an bekannt. Auch der Tochterverein, die UEFA bewies mit der Vergabe der EM 2012 an die Ukraine und Polen keine Weitsicht.

Es stellt sich hierbei die Frage, ob FIFA und UEFA wirklich nach geeigneten Gastgeberländern für Großereignisse suchen, oder aber durch die Auswahl der Veranstalternationen als Entwicklungshelfer in Erscheinung treten möchten. Natürlich soll es auch einem Land am afrikanischen Kontinent  möglich sein, eine WM auszutragen. Dass ein solches Großereignis über Jahre später noch positive Auswirkungen  auf das gesamte Land haben kann, ist bekannt.

Trotzdem könnte die FIFA einen hohen Preis für diesen Kniefall vor Südafrika zahlen: Die weite Anreise und die gesellschaftlichen Probleme schrecken die Fussballfans ab, ihre Mannschaft zum Turnier zu begleiten. Der deutsche Verband jammert, dass die Kartenkontingente immer noch nicht an den Mann gebracht werden konnten. Dass es der FIFA aber schon lange nicht mehr um die Fans der teilnehmenden Länder geht, ist nicht erst seit der Vergabe der WM 2010 bekannt.